MOC Prozess

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Version vom 13. Januar 2017, 11:27 Uhr von TechDo (Diskussion | Beiträge) (Grunddaten für einen Antrag auf Anlagenänderung (MoC))

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Anlagenänderungen: MoC (Management of Change)

Management of Change - der sichere Änderungsprozess einer Produktionsanlage

Änderungen an einer Produktionsanlage bergen in vielen Fällen Gefahren in sich und benötigen eine sichere Durchführung. Der Änderungsprozess selbst sowie das Ergebnis der Änderung, d.h. der neue geänderte Betriebszustand müssen sicher gestaltet werden. Die Notwendigkeit dafür ergibt sich aus der Störfallverordnung (Seveso III - Richtlinie) Für die sichere Durchführung von Änderungen an einer Anlage ist das Modul MOC-Prozess (Management of Change) entwickelt worden. MOC steht auch für den Einsatz eines Informationssystems wie TechDo IS, um Mängel bei der Kommunikation zu vermeiden. Mit Hilfe des MOC ist es möglich, die für Änderungen in komplexen Anlagen notwendigen Maßnahmen in einem interdisziplinär besetzten Team vorab sachlich zu prüfen, notwendige Maßnahmen festzulegen und die Änderungen sicher und koordiniert durchzuführen. Die Unterstützung der Kommunikation zwischen verschiedenen Fachbereichen ist ein wichtiger Faktor im Konzept der TechDo GmbH. Expertise und Erfahrung von Fachkräften können nicht durch ein Managementsystem ersetzt werden. TechDo IS dient nur dazu, den Fachmann bei seiner Arbeit zu unterstützen, damit nicht Wesentliches übersehen wird und der Prozess effizient ist.

Durch ein in das MOC-Modul integriertes Ampelsystem wird gewährleistet, dass eine Freigabe der geänderten Anlage zur Inbetriebnahme erst erfolgen kann nachdem alle Einzelmaßnahmen des Ablaufplans durch die zuständigen Fachleute ausgeführt und durch persönliche digitale Signatur bestätigt wurden.

Schematische Darstellung des grundlegenden Konzeptes der TechDo GmbH für den MoC-Prozess

Techdo-moc-konzept.png


Eine neue Änderungsanfrage erstellen

Jeder Systembenutzer mit Schreibrechten für das MOC-Modul kann neue MOC-Datenobjekte anlegen, d.h. er ist dazu berechtigt, neue Änderungsanträge einzureichen. Da der Maßnahmenkatalog für Anlagenänderungen auf gesetzlichen und firmeninternen Richtlinien beruht, sollten Anwender beim Erstellen eines neuen MOC-Datenobjektes immer die gleiche Klassen-Vorlage für den MOC-Prozess auswählen.

Die vereinbarte MOC Standard-Vorlage sollte nur in Absprache mit der Betriebsleitung verändert werden (s. folgender Abschnitt Vorlagen für Änderungsanträge mit benutzerdefinierten Maßnahmen ergänzen).


Änderungsantrag unter Verwendung von Vorlagen für den Maßnahmenkatalog erstellen

Um einen neuen Änderungsantrag zu erstellen, wählt man im TechDo IS Hauptmenü Neues Objekt den Menüpunkt MOC aus der Liste der installierten Module aus. Es erscheint dann ein Auswahlfenster mit der Standardvorlage oder ggf. noch weiteren Vorlagen für den MOC-Prozess. Verschidene Vorlagen unterscheiden sich geringfügig im Maßnahmenkatalog für die Anlagenänderungen und müssen von der Firmenleitung genehmigt sein.


TechDo IS Hauptmenü: Neues Datenobjekt

Menue MOC Neu.png


Auswahl der firmenspezifischen Vorlage für MOC-Prozesse (vordefinierte Maßnahmenkataloge bei Anlagenänderung)

MOC-Maßnahmen-Vorlage.png

In Abhängigkeit von der Auswahl der Vorlage baut sich anschließend die Hauptdatenmaske des MOC-Moduls auf.
Im oberen Fensterbereich sind vom Antragsteller zunächst die formalen Kopfdaten und weitere Beschreibungsfelder der geplanten Anlagenänderung vollständig auszufüllen:

Kopfdaten eines Antrags auf Anlagenänderung (vom Antragssteller auszufüllen)

Datei:MOC Formaldaten2.png


Als eindeutigen Objektnamen für den neuen MOC-Prozess gibt man die Verwaltungsnummer der Anlagenänderung an.
Weitere Pflichtangaben zum Änderungsantrag:

  • Objektbeschreibung (Kurzbeschreibung des Änderungsanrtags)
  • Projektverantwortlicher
  • Ausführungsdatum
  • Datum der Inbetriebnahme
  • Geplante Betriebsdauer der Änderung
  • Priorität (Notfall?)
  • Ausführliche Beschreibung der Anlagenänderung (was, warum, Ziele)
  • Grund für die Änderung
  • Typ (Kategorie) der Änderung (Verfahren, Anlage, Erstfabrikation, Produktumstellung, Erweiterung)


Das Beschreibungsfeld Ex-Zone/Zusatzinformationen steht für zusätzliche Informationen zur Verfügung, welche auf der ersten Seite von Änderungsscheinen erscheinen sollen (Termine, Kosten).

Bei Auswahl des Schalters Mögliche Gefährdungspotientiale erscheint eine leere Tabelle mit zwei Spalten. Links gibt man die möglichen Gefahren bei der technischen Durchführung der Anlagenänderung an und rechts die jeweils erforderliche Maßnahme zur Abwendung der betreffenden Gefahr. Diese Tabelle erscheint auch auf dem Ausdruck des Änderungsscheins im Bereich Sicherheitsbetrachtung. Auswirkungen der Anlagenänderung auf das grundlegende Sicherheitskonzept und die erforderlichen Maßnahmen werden bei größeren Änderungen bzw. bei höherem Risiko gesondert behandelt (s. Abschnitt Sicherheitskonzept).

Angabe möglicher Gefährungspotentiale durch Änderung einer Anlage und notwendige Gegenmaßnahmen

MOC-Gefahrenpotentiale.png

Der Absschluss einzelner Bewertungs- und Genehmigungsverfahren im MOC-Prozesses kann durch digitale Signatur von den zuständigen Personen oder durch deren Vertretung bestätigt werden. Das System ermittelt den aktuellen Status des Änderungsantrag im Wesentlichen anhand des Vorliegens von digitalen Signaturen ab. Im Bereich Gruppenrechte: Digitale Signatur wird eine kleine Tabelle mit den Genehmigungsphasen des aktuellen MOC-Prozesses angezeigt (normalerweise gibt es 10 Phasen von der Finanzierung bis zur endgültigen Freigabe zur IBN). Hier kann jeder Genehmigungsphase des MOC-Prozesses eine TechDo IS Benutzergruppe zugewiesen werden. Bei der späteren Festlegung der für die Ausführung von Einzelmaßnahmen verantwortlicher Personen können nur Mitglieder der an dieser Stelle der Genehmigungsphase zugeordneten Benutzergruppe ausgewählt werden!

Berechtigungsgruppen für die Begutachtung von Anträgen, Ausführung von Maßnahmen und Erteiligung von Genehmigungen

MOC-Gruppenrechte.png


Es ist weiterhin erforderlich, den neuen Änderungsantrag mit jeglichem von der Anlagenänderung betroffenen technischen Equipment zu verknüpfen.
Dazu verlinkt man das MOC-Datenobjekt mit den vom TechDo IS System verwalteten technischen Stammdaten der betreffenden Anlage (Verknüpfung von Stammdaten rechts unten als interne Dokumente bzw. Datenobjekte).

Auswahl von technischen Stammdaten zur Verknüpfung mit dem MOC-Prozess

Apparate auswahl.png

Datenblöcke des technischen Equipments (Kopfdaten, technische Daten, Prüfungsdaten, etc.) werden dem MOC-Datenobjekt automatisch hinzugefügt. Ausgewählte Datenfelder der mit dem Änderungsantrag verknüpften Apparaten/ Anlagen werden u.a. für die Generierung des druckbaren Änderungsscheins zwingend benötigt.

Beim Verlinken des Änderungsantrags mit Stammdatenobjekten ermittelt das System automatisch die zugehörigen Dokumente und zeigt die Dokumentenliste in einem Auswahlfenster an.

Dokumentenliste von mit dem MOC-Prozess verknüpften technischen Equipments

MOC-Dokumentenauswahl.png


Der Anwender kann hier alle im Rahmen der Anlagenänderung zu ändernden externen Dokumente auswählen und diese dem MOC-Prozess als Dokumentenverknüpfungen direkt hinzufügen. Sofern sich der Antragsteller an dieser Stelle über die zu bearbeitenden Dokumente nicht sicher ist, sollten einfach alle vorhandenen technischen und betrieblichen Dokumente mit dem MOC-Prozess verknüpft werden. Die Dokumente werden ohnehin in einer späteren Phase durch die zuständigen Fachabteilungen bearbeitet. Dazu stehen den Anwendern die Grundfunktionen der Dokumentenverwaltung auch im MOC-Modul zur Verfügung.
Innerhalb der TechDo IS Dokumentenverwaltung erhalten alle mit einem aktiven MOC-Prozess verknüpften Dokumente einen besonderen Dokumentenstatus. Damit wird unbeteiligten Anwendern signalisiert, dass diese Dokumente im Rahmen einer geplanten Anlagenänderung kurzfristig verändert werden. Selbstverständlich können dem Änderungsantrag auch beliebige weitere Dokumente angefügt werden, welche keinen Bezug zu TechDo IS Stammdatenobjekten besitzen.

Automatische Verknüpfung der Anlagendokumentation aus der TechDo IS Dokumentenverwaltung mit dem Änderungsantrag

MOC-Dokumentenlinks.png

Vorlagen für Änderungsanträge mit benutzerdefinierten Maßnahmen ergänzen

Die Erweiterung der einzelnen MOC Datenblöcke mit neuen Maßnahmen erfolgt mit den aus dem Modul Stammdaten bekannten Bedienelementen zum Hinzufügen von benutzerdefinierten Datenfeldern.

Da die in den Vorlagen bereits definierten Maßnahmen auf Richtlinien und gesetzlichen Vorschriften beruhen, dürfen hier keine Datenfelder durch Anwender gelöscht werden. Welche Punkte aus dem angebotenen Maßnahmenkatalog bei einer konkreten Anlagenänderung auszuführen sind, wird im Rahmen der Planungsarbeiten anhand der ersten Datenspalte Erforderlich für jede Maßnahme neu festgelegt. Die bei jeder Anlagenänderung erforderlichen Maßnahmen (z.B. Genehmigungen und Freigaben durch die Betriebsleitung) sollten bereits in der Standard-Vorlage für den MOC-Prozess als erforderlich ('X') gekennzeichnet werden.

Hinweis: Ein direktes Editieren von Feldern innerhalb von Datenblöcke ist nur bei Vorlagen für das MOC-Modul möglich. Die Möglichkeit zum Ändern von Vorlagen für den MOC-Prozess sollte der Benutzergruppe Administrator vorbehalten werden (Benutzerverwaltung).


Datenansicht der Standardvorlage für MOC-Prozesse (Ablageort: MOC-Modul im Klassen-Explorer)

MOC Vorlage.png


Neue Eigenschaft in ausgewählten Datenblock einfügen (hier: Block Sicherheitkonzept)

Neue Eigenschaft.png


Maßnahmenliste bearbeiten (hier: Sicherheitskonzept)
MOC-Maßnahmenliste.png


Neue Maßnahme anlegen

MOC Datenfeld neu.png


Wichtiger Hinweis: Beim Anlegen neuer Datenfelder für Maßnahmen muss in jedem Fall der Datentyp Zeichenkette (Text) verwendet werden!

Prüfung der Änderungsanfrage durch Gutachter/ Fachabteilungen

Vollständigkeit und Plausibilität der Anfrage werden durch Vorgesetzte des Antragsstellers bzw. durch Gutachter aus den zuständigen Fachabteilungen zunächst geprüft. Gutachter tragen ggf. Ergänzungen zum Antrag ein, wie zum Beispiel:


  • Angaben zur Finanzierungsfrage machen
  • Mögliche Gefährdungspotentiale angeben
  • Durchführung einer Sicherheitsbetrachtung / Risikobewertung


Ohne Bestätigung der Durchführung von vorab festgelegten Antragsprüfungen (durch digitale Signatur) ist eine Genehmigung des Änderungsantrags im System nicht möglich. Die Bereiche für Genehmigungen und Freigaben sind in dieser Phase noch deaktiviert:


Typische Prüfungs- und Genehmigungsphasen eines Änderungsantrags
MOC-PHASEN.png



Angaben zur Finanzierung einer Anlagenänderung
MOC-Finanzierung.png


Maßnahmen im Rahmen des Sicherheitskonzeptes
MOC-Sicherheitkonzept.png


Plausibilitätsprüfungen des Antrags durch Fachabteilungen

MOC-Fachabteilungen.png


Nach positiver Bewertung der Änderungsanfrage durch den/die Gutachter werden die Genehmiger (Betriebsleiter, Technischer Leiter) über die Änderungsanfrage informiert. Die Benachrichtigung kann direkt über das TechDo IS Nachrichtensystem erfolgen (per interner Nachricht mit Verknüpfung zum aktuellen MOC-Datenobjekt oder per E-Mail).

Genehmigung der Änderung durch technische Leitung / Betriebsleitung

Vollständigkeit der Anfrage prüfen und ggf. Ergänzungen oder Zusatzbedingungen eintragen

Entscheidung ob Anfrage prozessrelevant ist

Genehmigung oder Ablehnung erteilen


Genehmigung des Änderungsantrags durch Dienstvorgesetzte oder Manager (mit digitaler Signatur)

MOC-Genehmigung.png


Der Ampelstatus schaltet nach Genehmigung des Änderungsantrags durch die Betriebsleitung auf Gelb

MOC-Ampel-Genehmigung.png



Erforderliche technische Einzelmaßnahmen planen und den Änderungsantrag veröffentlichen

Nach Genehmigung des Änderungsantrags durch Betriebsleitung und Technische Leitung wird durch den Koordinator ein Ablaufplan mit den erforderlichen Maßnahmen und deren zeitlicher Abfolge erstellt. Im System lassen sich auch die verantwortlichen Maßnahmenleiter definieren und damit gleichzeitig die Option zur digitalen Signatur von Maßnahmen durch verantwortliche Personen aktivieren. Zur praktischen Umsetzung der geplanten Anlagenänderung sind grundsätzlich folgende Phasen zu koordinieren:

  1. Planung
  2. Vorbereitung
  3. Technische Durchführung
  4. Technische Dokumentation
  5. Abschluss: Übergabe an Betrieb und Prüfungen vor Inbetriebnahme

Im Rahmen dieser Vorbereitungen werden z.B. erforderliche Beteiligungen von internen Werkstätten, Fremdfirmen, Arbeitsvorbereitung, u.s.w. an der technischen Durchführung festgelegt.

Planung von Maßnahmen für die Fertigung mit Festlegung der Maßnahmenleiter
MOC-Fertigung.png


In der Planungsphase wird auch bereits definiert welche technischen/ betrieblichen Dokumente vor einer späteren Freigabe zur Inbetriebnahme aktualisiert werden müssen (s. folgender Abschnitt).

Die Zeitplanung umfasst auch den Abschluss aller Einzelmaßnahmen nach Fertigstellung mit der Übergabe an den Betrieb und die Festlegung der für die Abschlussprüfungen verantwortlichen Personen.

Aktualisierung von technischen und betrieblichen Dokumenten

Die Vorlagen für den MOC-Prozess enthalten bereits Listen von technischen Dokumenten, die bei einer Anlagenänderung im Allgemeinen zu berücksichtigen sind. Dokumentenlisten und Dokumentenarten können bei Bedarf von Bearbeitern der Änderungsanträge individuell erweitert werden.

Zu den Dokumenten, die infolge von Änderungen aktualisiert werden müssen, gehören beispielsweise:

  • Gefährdungs-/Risikobeurteilung bzw. Sicherheitsbericht, Explosionsschutzdokument
  • Brandschutzpläne, Rettungswege- und Notfallpläne
  • Medien-, Emmisions- und Anlagenkataster
  • Liste vorgeschriebener Prüfungen an Behältern und Rohrleitungen
  • Betriebsanweisungen, Arbeitsanweisungen, Prozesshandbuch
  • Untergrundplan, Aufstellungsplan und R&I-Schemata
  • Maschinen- und Aparateliste, Rohrleitungsliste, Isometrien
  • Messstellenverzeichnis, Funktionspläne, Grenzwertliste der Alarme und Schaltungen
  • Sicherheitsventil- und Steckscheibenliste
  • Instandhaltungspläne, Schichtpläne, Anlagenrundgänge, Messwertkontrollen


Beispielliste technischer Dokumente bei Anlagenänderung (digitaler Signatur zur Bestätigung der Aktualisierung von Dokumenten)

MOC-Dokumente.png

Die hier beispielhaft aufgeführte Dokumentenliste entstammt einer Standardvorlage für Maßnahmen im Bereich Dokumentation von Anlagenänderungen. Sie kann nachträglich um beliebige weitere Dokumente bzw. Dokumententypen ergänzt werden. Für jede Ergänzung der Dokumentenliste steht dann auch die Möglichkeit zur digitalen Signatur zur Verfügung.

Hinweis: Es ist nicht unbedingt erforderlich für die Anpassung jedes mit dem Änderungsantrag verknüpften Dokument einzeln zu unterschreiben. Stattdessen kann für die Dokumentenkategorie aus dem eigenen Zuständigkeitsbereich signiert werden.

Ausführung von technischen Maßnahmen fertig melden (Fertigmeldungen der Werkstätten)

Die Fertigmeldungen der Werkstattmeister, Anlagentechniker, Arbeitsvorbereitung, etc. erfolgen im System durch digitale Signatur jeder als erforderlich gekennzeichneten technischen Maßnahme im Planungsbereich "Technische Ausführung". Bei korrekter oder fehlerhafter Eingabe der persönlichen Signatur erhält man entsprechende Hinweise.


Elektronische Unterschrift durch persönliche digitale Signatur
MOC-Fertigmeldung-Technik.png


Korrekte Signatureingabe
DigSignaturok.png


Fehlerhafte Signatureingabe
DigSignaturNotok.png


Hinweis zur persönlichen digitalen Signatur: Bei neuen Systembenutzern mit Recht zur digitalen Signatur muss diese Funktion zunächst vom System-Administrator durch das Einspielen eines persönlichen Zertifikates in die zentrale Benutzerverwaltung des Systems aktiviert werden. Wenn die Funktion zur digitalen persönlichen Unterschrift noch nicht aktiviert wurde, erscheint folgende Meldung:

Meldung bei fehlendem oder abgelaufenem Zertifikat für digitale Unterschrift

NoDigSignatur.png


Mit jeder vom System akzeptierten digitalen Signatur gilt die verknüpfte Einzelmaßnahme als abgeschlossen und wird mit Erledigungsdatum versehen sowie in der Gesamtübersicht aller geplanten Maßnahmen automatisch mit einem grünem Punkt gekennzeichnet:

Übersicht geplanter Einzelmaßnahmen mit Bearbeitungsstatus
MOC-Task-Status.png

Sobald zu jeder geplanten Einzelmaßnhame eines Datenblocks eine gültige Signatur vorliegt, registriert das System die entsprechnde Antrags- bzw. Genehmigungsphase als abgeschlossen. Der Gesamtstatus des MOC-Prozesses (Ampelsystem) wird automatisch aktualisiert.



Übergabe an Betrieb und Prüfungen vor Inbetriebnahme

Nach vollständiger Ausführung aller in den Bereichen Fertigung und Dokumentation geplanten Maßnahmen erfolgt die Übergabe der geänderten Anlage nach Probelauf an die Produktion.

Übergabe an Produktion mit digitaler Unterschrift (Anlageningenieur, Betriebsleiter, Projektleiter)

MOC-UebergabeProduktion.png


Vor einer Freigabe zur Inbetriebnahme durch die Betriebsleitung müssen alle Prüfungsprotokolle der geänderten Anlage vorliegen (PLT-Einrichtungen, Rohrleitungen, Druckbehälter, Übernahme- und Abfülleinrichtungen).
Das Vorhandensein der erforderlichen Prüfungsunterlagen sowie die aufgrund der Prüfungsergebnisse empfohlene Freigabe zur Inbetriebnahme wird durch die verantwortlichen Personen per digitaler Unterschrift bestätigt.


Beispiel für erforderliche Prüfungen vor IBN

MOC-PruefungIBN.png


Sofern die Inbetriebnahme von behördlichen Genehmigungen abhängig ist, müssen auch diese externen Genehmigungen der Betriebsleitung vor der Erteilung der Freigabe vorliegen.

Freigabe zur Inbetriebnahme durch technische Leitung / Betriebsleitung

Die engültige Freigabe des geänderten Anlagenteils zur Inbetriebnahme erfolgt immer durch mindesten 3 Unterschriften der Leitung (Betriebsleiter, technischen Leiter, Projektverantwortlicher).

Die geänderte Anlage darf für die Wieder-Inbetriebnahme aber erst freigegeben werden, wenn:

  • Alle für die Inbetriebnahme des geänderten Anlagenteils erforderlichen Dokumente aktualisiert sind (Beispiel Dokumentliste: s.o.)
  • Die erforderlichen Prüfungen vor Inbetriebnahme erfolgt sind und die betroffenen Mitarbeiter über Auswirkungen und Maßnahmen in Bezug auf die Änderung informiert sind
  • Ggf. erforderliche behördliche Genehmigungen vorliegen bzw. diesbezügliche Anzeigen erfolgt sind

Bei Bedarf kann der oben beschriebene Datenblock Prüfungen vor Inbetriebnahme um beliebige, im konkreten Fall zu berücksichtigende Punkte ergänzt werden (externe Genehmigungen, Schulungsmaßnahmen, etc.). Da jeder neuer Eintrag eine verantworliche Person und bei Abschluss der Maßnahme eine digitale Signatur verlangt, kann das System gewährleisten, dass kein geplanter Punkt vergessen wird.

Das System erlaubt keine Freigabe zur Inbetriebnahme durch digitale Signatur solange die Ausführung irgendeiner ursprünglich geplanten Maßnahme nicht abgeschlossen oder die Aktualisierung von Dokumenten nicht durch zuständigen Fachabteilungen bestätigt wurde.


Wichtig ist eine Überprüfung vor Ort und in den Dokumenten, ob die durchgeführten Änderungen mit der ursprünglichen Planung übereinstimmen, welche Abweichungen existieren und wie damit zu verfahren ist. Vor der geplanten Inbetriebnahme sind ggf. auch Fachstellen, Nachbarbetriebe und Energieversorger zu informieren.

Ampelsystem nach erteilter Freigabe zur Inbetriebnahme

MOC-Ampel-Freigabe.png


Wichtiger Hinweis zu Änderungsscheinen: Obwohl das System eine Freigabe zur Inbetriebnahme über digitale Signaturen ermöglicht - das integrierte Ampelsystem schaltet dabei auf grün - werden auf den vom System generierten, druckbaren Änderungsscheinen normalerweise immer die handschriftlichen Unterschriften der Betriebsleitung für die Freigabe gefordert!


Beispiele für das Drucklayout von Änderungsscheinen

MOC-Formular.1.gif

MOC-Formular.2.gif

MOC-Formular.3.gif

Anlagenänderungen: MoC (Management of Change)

Management of Change - der sichere Änderungsprozess einer Produktionsanlage

Änderungen an einer Produktionsanlage bergen in vielen Fällen Gefahren in sich und benötigen eine sichere Durchführung. Der Änderungsprozess selbst sowie das Ergebnis der Änderung, d.h. der neue geänderte Betriebszustand müssen sicher gestaltet werden. Die Notwendigkeit dafür ergibt sich aus der Störfallverordnung (Seveso III - Richtlinie) Für die sichere Durchführung von Änderungen an einer Anlage ist das Modul MOC-Prozess (Management of Change) entwickelt worden. MOC steht auch für den Einsatz eines Informationssystems wie TechDo IS, um Mängel bei der Kommunikation zu vermeiden. Mit Hilfe des MOC ist es möglich, die für Änderungen in komplexen Anlagen notwendigen Maßnahmen in einem interdisziplinär besetzten Team vorab sachlich zu prüfen, notwendige Maßnahmen festzulegen und die Änderungen sicher und koordiniert durchzuführen. Die Unterstützung der Kommunikation zwischen verschiedenen Fachbereichen ist ein wichtiger Faktor im Konzept der TechDo GmbH. Expertise und Erfahrung von Fachkräften können nicht durch ein Managementsystem ersetzt werden. TechDo IS dient nur dazu, den Fachmann bei seiner Arbeit zu unterstützen, damit nicht Wesentliches übersehen wird und der Prozess effizient ist.

Durch ein in das MOC-Modul integriertes Ampelsystem wird gewährleistet, dass eine Freigabe der geänderten Anlage zur Inbetriebnahme erst erfolgen kann nachdem alle Einzelmaßnahmen des Ablaufplans durch die zuständigen Fachleute ausgeführt und durch persönliche digitale Signatur bestätigt wurden.

Schematische Darstellung des grundlegenden Konzeptes der TechDo GmbH für den MoC-Prozess

Techdo-moc-konzept.png


Eine neue Änderungsanfrage erstellen

Jeder Systembenutzer mit Schreibrechten für das MOC-Modul kann neue MOC-Datenobjekte anlegen, d.h. er ist dazu berechtigt, neue Änderungsanträge einzureichen. Da der Maßnahmenkatalog für Anlagenänderungen auf gesetzlichen und firmeninternen Richtlinien beruht, sollten Anwender beim Erstellen eines neuen MOC-Datenobjektes immer die gleiche Klassen-Vorlage für den MOC-Prozess auswählen.

Die vereinbarte MOC Standard-Vorlage sollte nur in Absprache mit der Betriebsleitung verändert werden (s. folgender Abschnitt Vorlagen für Änderungsanträge mit benutzerdefinierten Maßnahmen ergänzen).


Änderungsantrag unter Verwendung von Vorlagen für den Maßnahmenkatalog erstellen

Um einen neuen Änderungsantrag zu erstellen, wählt man im TechDo IS Hauptmenü Neues Objekt den Menüpunkt MOC aus der Liste der installierten Module aus. Es erscheint dann ein Auswahlfenster mit der Standardvorlage oder ggf. noch weiteren Vorlagen für den MOC-Prozess. Verschidene Vorlagen unterscheiden sich geringfügig im Maßnahmenkatalog für die Anlagenänderungen und müssen von der Firmenleitung genehmigt sein.


TechDo IS Hauptmenü: Neues Datenobjekt

Menue MOC Neu.png


Auswahl der firmenspezifischen Vorlage für MOC-Prozesse (vordefinierte Maßnahmenkataloge bei Anlagenänderung)

MOC-Maßnahmen-Vorlage.png

In Abhängigkeit von der Auswahl der Vorlage baut sich anschließend die Hauptdatenmaske des MOC-Moduls auf.
Im oberen Fensterbereich sind vom Antragsteller zunächst die formalen Kopfdaten und weitere Beschreibungsfelder der geplanten Anlagenänderung vollständig auszufüllen:

Kopfdaten eines Antrags auf Anlagenänderung (vom Antragssteller auszufüllen)

Datei:MOC Formaldaten2.png


Als eindeutigen Objektnamen für den neuen MOC-Prozess gibt man die Verwaltungsnummer der Anlagenänderung an.
Weitere Pflichtangaben zum Änderungsantrag:

  • Objektbeschreibung (Kurzbeschreibung des Änderungsanrtags)
  • Projektverantwortlicher
  • Ausführungsdatum
  • Datum der Inbetriebnahme
  • Geplante Betriebsdauer der Änderung
  • Priorität (Notfall?)
  • Ausführliche Beschreibung der Anlagenänderung (was, warum, Ziele)
  • Grund für die Änderung
  • Typ (Kategorie) der Änderung (Verfahren, Anlage, Erstfabrikation, Produktumstellung, Erweiterung)


Das Beschreibungsfeld Ex-Zone/Zusatzinformationen steht für zusätzliche Informationen zur Verfügung, welche auf der ersten Seite von Änderungsscheinen erscheinen sollen (Termine, Kosten).

Bei Auswahl des Schalters Mögliche Gefährdungspotientiale erscheint eine leere Tabelle mit zwei Spalten. Links gibt man die möglichen Gefahren bei der technischen Durchführung der Anlagenänderung an und rechts die jeweils erforderliche Maßnahme zur Abwendung der betreffenden Gefahr. Diese Tabelle erscheint auch auf dem Ausdruck des Änderungsscheins im Bereich Sicherheitsbetrachtung. Auswirkungen der Anlagenänderung auf das grundlegende Sicherheitskonzept und die erforderlichen Maßnahmen werden bei größeren Änderungen bzw. bei höherem Risiko gesondert behandelt (s. Abschnitt Sicherheitskonzept).

Angabe möglicher Gefährungspotentiale durch Änderung einer Anlage und notwendige Gegenmaßnahmen

MOC-Gefahrenpotentiale.png

Der Absschluss einzelner Bewertungs- und Genehmigungsverfahren im MOC-Prozesses kann durch digitale Signatur von den zuständigen Personen oder durch deren Vertretung bestätigt werden. Das System ermittelt den aktuellen Status des Änderungsantrag im Wesentlichen anhand des Vorliegens von digitalen Signaturen ab. Im Bereich Gruppenrechte: Digitale Signatur wird eine kleine Tabelle mit den Genehmigungsphasen des aktuellen MOC-Prozesses angezeigt (normalerweise gibt es 10 Phasen von der Finanzierung bis zur endgültigen Freigabe zur IBN). Hier kann jeder Genehmigungsphase des MOC-Prozesses eine TechDo IS Benutzergruppe zugewiesen werden. Bei der späteren Festlegung der für die Ausführung von Einzelmaßnahmen verantwortlicher Personen können nur Mitglieder der an dieser Stelle der Genehmigungsphase zugeordneten Benutzergruppe ausgewählt werden!

Berechtigungsgruppen für die Begutachtung von Anträgen, Ausführung von Maßnahmen und Erteiligung von Genehmigungen

MOC-Gruppenrechte.png


Es ist weiterhin erforderlich, den neuen Änderungsantrag mit jeglichem von der Anlagenänderung betroffenen technischen Equipment zu verknüpfen.
Dazu verlinkt man das MOC-Datenobjekt mit den vom TechDo IS System verwalteten technischen Stammdaten der betreffenden Anlage (Verknüpfung von Stammdaten rechts unten als interne Dokumente bzw. Datenobjekte).

Auswahl von technischen Stammdaten zur Verknüpfung mit dem MOC-Prozess

Apparate auswahl.png

Datenblöcke des technischen Equipments (Kopfdaten, technische Daten, Prüfungsdaten, etc.) werden dem MOC-Datenobjekt automatisch hinzugefügt. Ausgewählte Datenfelder der mit dem Änderungsantrag verknüpften Apparaten/ Anlagen werden u.a. für die Generierung des druckbaren Änderungsscheins zwingend benötigt.

Beim Verlinken des Änderungsantrags mit Stammdatenobjekten ermittelt das System automatisch die zugehörigen Dokumente und zeigt die Dokumentenliste in einem Auswahlfenster an.

Dokumentenliste von mit dem MOC-Prozess verknüpften technischen Equipments

MOC-Dokumentenauswahl.png


Der Anwender kann hier alle im Rahmen der Anlagenänderung zu ändernden externen Dokumente auswählen und diese dem MOC-Prozess als Dokumentenverknüpfungen direkt hinzufügen. Sofern sich der Antragsteller an dieser Stelle über die zu bearbeitenden Dokumente nicht sicher ist, sollten einfach alle vorhandenen technischen und betrieblichen Dokumente mit dem MOC-Prozess verknüpft werden. Die Dokumente werden ohnehin in einer späteren Phase durch die zuständigen Fachabteilungen bearbeitet. Dazu stehen den Anwendern die Grundfunktionen der Dokumentenverwaltung auch im MOC-Modul zur Verfügung.
Innerhalb der TechDo IS Dokumentenverwaltung erhalten alle mit einem aktiven MOC-Prozess verknüpften Dokumente einen besonderen Dokumentenstatus. Damit wird unbeteiligten Anwendern signalisiert, dass diese Dokumente im Rahmen einer geplanten Anlagenänderung kurzfristig verändert werden. Selbstverständlich können dem Änderungsantrag auch beliebige weitere Dokumente angefügt werden, welche keinen Bezug zu TechDo IS Stammdatenobjekten besitzen.

Automatische Verknüpfung der Anlagendokumentation aus der TechDo IS Dokumentenverwaltung mit dem Änderungsantrag

MOC-Dokumentenlinks.png

Vorlagen für Änderungsanträge mit benutzerdefinierten Maßnahmen ergänzen

Die Erweiterung der einzelnen MOC Datenblöcke mit neuen Maßnahmen erfolgt mit den aus dem Modul Stammdaten bekannten Bedienelementen zum Hinzufügen von benutzerdefinierten Datenfeldern.

Da die in den Vorlagen bereits definierten Maßnahmen auf Richtlinien und gesetzlichen Vorschriften beruhen, dürfen hier keine Datenfelder durch Anwender gelöscht werden. Welche Punkte aus dem angebotenen Maßnahmenkatalog bei einer konkreten Anlagenänderung auszuführen sind, wird im Rahmen der Planungsarbeiten anhand der ersten Datenspalte Erforderlich für jede Maßnahme neu festgelegt. Die bei jeder Anlagenänderung erforderlichen Maßnahmen (z.B. Genehmigungen und Freigaben durch die Betriebsleitung) sollten bereits in der Standard-Vorlage für den MOC-Prozess als erforderlich ('X') gekennzeichnet werden.

Hinweis: Ein direktes Editieren von Feldern innerhalb von Datenblöcke ist nur bei Vorlagen für das MOC-Modul möglich. Die Möglichkeit zum Ändern von Vorlagen für den MOC-Prozess sollte der Benutzergruppe Administrator vorbehalten werden (Benutzerverwaltung).


Datenansicht der Standardvorlage für MOC-Prozesse (Ablageort: MOC-Modul im Klassen-Explorer)

MOC Vorlage.png


Neue Eigenschaft in ausgewählten Datenblock einfügen (hier: Block Sicherheitkonzept)

Neue Eigenschaft.png


Maßnahmenliste bearbeiten (hier: Sicherheitskonzept)
MOC-Maßnahmenliste.png


Neue Maßnahme anlegen

MOC Datenfeld neu.png


Wichtiger Hinweis: Beim Anlegen neuer Datenfelder für Maßnahmen muss in jedem Fall der Datentyp Zeichenkette (Text) verwendet werden!

Prüfung der Änderungsanfrage durch Gutachter/ Fachabteilungen

Vollständigkeit und Plausibilität der Anfrage werden durch Vorgesetzte des Antragsstellers bzw. durch Gutachter aus den zuständigen Fachabteilungen zunächst geprüft. Gutachter tragen ggf. Ergänzungen zum Antrag ein, wie zum Beispiel:


  • Angaben zur Finanzierungsfrage machen
  • Mögliche Gefährdungspotentiale angeben
  • Durchführung einer Sicherheitsbetrachtung / Risikobewertung


Ohne Bestätigung der Durchführung von vorab festgelegten Antragsprüfungen (durch digitale Signatur) ist eine Genehmigung des Änderungsantrags im System nicht möglich. Die Bereiche für Genehmigungen und Freigaben sind in dieser Phase noch deaktiviert:


Typische Prüfungs- und Genehmigungsphasen eines Änderungsantrags
MOC-PHASEN.png



Angaben zur Finanzierung einer Anlagenänderung
MOC-Finanzierung.png


Maßnahmen im Rahmen des Sicherheitskonzeptes
MOC-Sicherheitkonzept.png


Plausibilitätsprüfungen des Antrags durch Fachabteilungen

MOC-Fachabteilungen.png


Nach positiver Bewertung der Änderungsanfrage durch den/die Gutachter werden die Genehmiger (Betriebsleiter, Technischer Leiter) über die Änderungsanfrage informiert. Die Benachrichtigung kann direkt über das TechDo IS Nachrichtensystem erfolgen (per interner Nachricht mit Verknüpfung zum aktuellen MOC-Datenobjekt oder per E-Mail).

Genehmigung der Änderung durch technische Leitung / Betriebsleitung

Vollständigkeit der Anfrage prüfen und ggf. Ergänzungen oder Zusatzbedingungen eintragen

Entscheidung ob Anfrage prozessrelevant ist

Genehmigung oder Ablehnung erteilen


Genehmigung des Änderungsantrags durch Dienstvorgesetzte oder Manager (mit digitaler Signatur)

MOC-Genehmigung.png


Der Ampelstatus schaltet nach Genehmigung des Änderungsantrags durch die Betriebsleitung auf Gelb

MOC-Ampel-Genehmigung.png



Erforderliche technische Einzelmaßnahmen planen und den Änderungsantrag veröffentlichen

Nach Genehmigung des Änderungsantrags durch Betriebsleitung und Technische Leitung wird durch den Koordinator ein Ablaufplan mit den erforderlichen Maßnahmen und deren zeitlicher Abfolge erstellt. Im System lassen sich auch die verantwortlichen Maßnahmenleiter definieren und damit gleichzeitig die Option zur digitalen Signatur von Maßnahmen durch verantwortliche Personen aktivieren. Zur praktischen Umsetzung der geplanten Anlagenänderung sind grundsätzlich folgende Phasen zu koordinieren:

  1. Planung
  2. Vorbereitung
  3. Technische Durchführung
  4. Technische Dokumentation
  5. Abschluss: Übergabe an Betrieb und Prüfungen vor Inbetriebnahme

Im Rahmen dieser Vorbereitungen werden z.B. erforderliche Beteiligungen von internen Werkstätten, Fremdfirmen, Arbeitsvorbereitung, u.s.w. an der technischen Durchführung festgelegt.

Planung von Maßnahmen für die Fertigung mit Festlegung der Maßnahmenleiter
MOC-Fertigung.png


In der Planungsphase wird auch bereits definiert welche technischen/ betrieblichen Dokumente vor einer späteren Freigabe zur Inbetriebnahme aktualisiert werden müssen (s. folgender Abschnitt).

Die Zeitplanung umfasst auch den Abschluss aller Einzelmaßnahmen nach Fertigstellung mit der Übergabe an den Betrieb und die Festlegung der für die Abschlussprüfungen verantwortlichen Personen.

Aktualisierung von technischen und betrieblichen Dokumenten

Die Vorlagen für den MOC-Prozess enthalten bereits Listen von technischen Dokumenten, die bei einer Anlagenänderung im Allgemeinen zu berücksichtigen sind. Dokumentenlisten und Dokumentenarten können bei Bedarf von Bearbeitern der Änderungsanträge individuell erweitert werden.

Zu den Dokumenten, die infolge von Änderungen aktualisiert werden müssen, gehören beispielsweise:

  • Gefährdungs-/Risikobeurteilung bzw. Sicherheitsbericht, Explosionsschutzdokument
  • Brandschutzpläne, Rettungswege- und Notfallpläne
  • Medien-, Emmisions- und Anlagenkataster
  • Liste vorgeschriebener Prüfungen an Behältern und Rohrleitungen
  • Betriebsanweisungen, Arbeitsanweisungen, Prozesshandbuch
  • Untergrundplan, Aufstellungsplan und R&I-Schemata
  • Maschinen- und Aparateliste, Rohrleitungsliste, Isometrien
  • Messstellenverzeichnis, Funktionspläne, Grenzwertliste der Alarme und Schaltungen
  • Sicherheitsventil- und Steckscheibenliste
  • Instandhaltungspläne, Schichtpläne, Anlagenrundgänge, Messwertkontrollen


Beispielliste technischer Dokumente bei Anlagenänderung (digitaler Signatur zur Bestätigung der Aktualisierung von Dokumenten)

MOC-Dokumente.png

Die hier beispielhaft aufgeführte Dokumentenliste entstammt einer Standardvorlage für Maßnahmen im Bereich Dokumentation von Anlagenänderungen. Sie kann nachträglich um beliebige weitere Dokumente bzw. Dokumententypen ergänzt werden. Für jede Ergänzung der Dokumentenliste steht dann auch die Möglichkeit zur digitalen Signatur zur Verfügung.

Hinweis: Es ist nicht unbedingt erforderlich für die Anpassung jedes mit dem Änderungsantrag verknüpften Dokument einzeln zu unterschreiben. Stattdessen kann für die Dokumentenkategorie aus dem eigenen Zuständigkeitsbereich signiert werden.

Ausführung von technischen Maßnahmen fertig melden (Fertigmeldungen der Werkstätten)

Die Fertigmeldungen der Werkstattmeister, Anlagentechniker, Arbeitsvorbereitung, etc. erfolgen im System durch digitale Signatur jeder als erforderlich gekennzeichneten technischen Maßnahme im Planungsbereich "Technische Ausführung". Bei korrekter oder fehlerhafter Eingabe der persönlichen Signatur erhält man entsprechende Hinweise.


Elektronische Unterschrift durch persönliche digitale Signatur
MOC-Fertigmeldung-Technik.png


Korrekte Signatureingabe
DigSignaturok.png


Fehlerhafte Signatureingabe
DigSignaturNotok.png


Hinweis zur persönlichen digitalen Signatur: Bei neuen Systembenutzern mit Recht zur digitalen Signatur muss diese Funktion zunächst vom System-Administrator durch das Einspielen eines persönlichen Zertifikates in die zentrale Benutzerverwaltung des Systems aktiviert werden. Wenn die Funktion zur digitalen persönlichen Unterschrift noch nicht aktiviert wurde, erscheint folgende Meldung:

Meldung bei fehlendem oder abgelaufenem Zertifikat für digitale Unterschrift

NoDigSignatur.png


Mit jeder vom System akzeptierten digitalen Signatur gilt die verknüpfte Einzelmaßnahme als abgeschlossen und wird mit Erledigungsdatum versehen sowie in der Gesamtübersicht aller geplanten Maßnahmen automatisch mit einem grünem Punkt gekennzeichnet:

Übersicht geplanter Einzelmaßnahmen mit Bearbeitungsstatus
MOC-Task-Status.png

Sobald zu jeder geplanten Einzelmaßnhame eines Datenblocks eine gültige Signatur vorliegt, registriert das System die entsprechnde Antrags- bzw. Genehmigungsphase als abgeschlossen. Der Gesamtstatus des MOC-Prozesses (Ampelsystem) wird automatisch aktualisiert.



Übergabe an Betrieb und Prüfungen vor Inbetriebnahme

Nach vollständiger Ausführung aller in den Bereichen Fertigung und Dokumentation geplanten Maßnahmen erfolgt die Übergabe der geänderten Anlage nach Probelauf an die Produktion.

Übergabe an Produktion mit digitaler Unterschrift (Anlageningenieur, Betriebsleiter, Projektleiter)

MOC-UebergabeProduktion.png


Vor einer Freigabe zur Inbetriebnahme durch die Betriebsleitung müssen alle Prüfungsprotokolle der geänderten Anlage vorliegen (PLT-Einrichtungen, Rohrleitungen, Druckbehälter, Übernahme- und Abfülleinrichtungen).
Das Vorhandensein der erforderlichen Prüfungsunterlagen sowie die aufgrund der Prüfungsergebnisse empfohlene Freigabe zur Inbetriebnahme wird durch die verantwortlichen Personen per digitaler Unterschrift bestätigt.


Beispiel für erforderliche Prüfungen vor IBN

MOC-PruefungIBN.png


Sofern die Inbetriebnahme von behördlichen Genehmigungen abhängig ist, müssen auch diese externen Genehmigungen der Betriebsleitung vor der Erteilung der Freigabe vorliegen.

Freigabe zur Inbetriebnahme durch technische Leitung / Betriebsleitung

Die engültige Freigabe des geänderten Anlagenteils zur Inbetriebnahme erfolgt immer durch mindesten 3 Unterschriften der Leitung (Betriebsleiter, technischen Leiter, Projektverantwortlicher).

Die geänderte Anlage darf für die Wieder-Inbetriebnahme aber erst freigegeben werden, wenn:

  • Alle für die Inbetriebnahme des geänderten Anlagenteils erforderlichen Dokumente aktualisiert sind (Beispiel Dokumentliste: s.o.)
  • Die erforderlichen Prüfungen vor Inbetriebnahme erfolgt sind und die betroffenen Mitarbeiter über Auswirkungen und Maßnahmen in Bezug auf die Änderung informiert sind
  • Ggf. erforderliche behördliche Genehmigungen vorliegen bzw. diesbezügliche Anzeigen erfolgt sind

Bei Bedarf kann der oben beschriebene Datenblock Prüfungen vor Inbetriebnahme um beliebige, im konkreten Fall zu berücksichtigende Punkte ergänzt werden (externe Genehmigungen, Schulungsmaßnahmen, etc.). Da jeder neuer Eintrag eine verantworliche Person und bei Abschluss der Maßnahme eine digitale Signatur verlangt, kann das System gewährleisten, dass kein geplanter Punkt vergessen wird.

Das System erlaubt keine Freigabe zur Inbetriebnahme durch digitale Signatur solange die Ausführung irgendeiner ursprünglich geplanten Maßnahme nicht abgeschlossen oder die Aktualisierung von Dokumenten nicht durch zuständigen Fachabteilungen bestätigt wurde.


Wichtig ist eine Überprüfung vor Ort und in den Dokumenten, ob die durchgeführten Änderungen mit der ursprünglichen Planung übereinstimmen, welche Abweichungen existieren und wie damit zu verfahren ist. Vor der geplanten Inbetriebnahme sind ggf. auch Fachstellen, Nachbarbetriebe und Energieversorger zu informieren.

Ampelsystem nach erteilter Freigabe zur Inbetriebnahme

MOC-Ampel-Freigabe.png


Wichtiger Hinweis zu Änderungsscheinen: Obwohl das System eine Freigabe zur Inbetriebnahme über digitale Signaturen ermöglicht - das integrierte Ampelsystem schaltet dabei auf grün - werden auf den vom System generierten, druckbaren Änderungsscheinen normalerweise immer die handschriftlichen Unterschriften der Betriebsleitung für die Freigabe gefordert!


Beispiele für das Drucklayout von Änderungsscheinen

MOC-Formular.1.gif

MOC-Formular.2.gif

MOC-Formular.3.gif